"Wenn du einen Riesen siehst, der mit dir kämpfen will, dann sei ohne Furcht. Untersuche zuerst den Stand der Sonne, dann wirst du sehen, dass der Riese vielleicht nur der Schatten eines Zwerges ist." (Chinesisches Sprichwort)
Wenn Stress zu einem Problem wird
Stress ist eine natürliche Antwort auf situative Anforderungen, die eine Person zu bewältigen hat. Wir alle nehmen eine Situation wahr und schätzen ein, wie bedrohlich diese für uns erscheint (positiv, neutral oder potenziell bedrohlich). Die entscheidende Frage ist, ob die betreffenden Anforderungen mit den verfügbaren Ressourcen zu bewältigen sind oder ob diese Anforderungen die eigenen Kräfte und Fähigkeiten übersteigen. Manche Menschen behandeln Stress besser als andere, entweder aufgrund ihrer Veranlagung oder aufgrund ihrer erworbenen Fähigkeiten mit Problemen gut umzugehen. Wenn die Ressourcen nicht ausreichend sind, steigt das Stressniveau an und die Person erwartet negative oder sogar schädliche Konsequenzen. Auf diese Weise entsteht ein nicht-produktiver Stress. Wenn dieser Stress über einen längeren Zeitraum besteht, kann es zu schleifenden Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen kommen. Wenn diese überdimensional vergrößert werden und in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen oder vorgestellten Sorgen oder Problemen stehen, haben wir es mit einer Angststörung zu tun. Angst kann das Gehirn stilllegen und es manchmal erschweren, rational zu denken oder zu handeln. Die sich drehenden Gedanken machen es den Menschen schwer, sich von den Verhaltensweisen und Gefühlen zu lösen, sodass sie damit viel Zeit verbringen.
Welche sind die Symptome der Angst?
Menschen zeigen interindividuell unterschiedliche Stressreaktionen. Drei unterschiedliche Ebenen können entstehen:
All diese Reaktionen sollten nicht ignoriert werden. Je früher diese angesprochen und behandelt werden, desto besser sind die Aussichten auf Besserung.
Formen von Ängsten
Angst kann sich in unterschiedlichen Verhaltensweisen sich zu erkennen geben. Man unterscheidet verschiedene Arten von Angststörungen:
Neurofeedback bei Angststörungen
Anfänglich wird ein sog. quantitatives EEG (QEEG) durchgeführt. Eine QEEG-Messung ist nicht-invasiv und schmerzlos. Eine Kappe, die über Sensoren verfügt, wird auf den Kopf gesetzt und EEG-Daten werden gesammelt. Die EEG-Daten werden mit einer Referenzdatenbank der EEG anderer Personen verglichen. Die Analyse identifiziert und markiert Abweichungen von der Norm (Durchschnitt). Der QEEG-Bericht könnte beispielsweise zeigen, in welchen Gehirnbereichen im Vergleich zur Norm zu viel oder zu wenig EEG-Aktivität vorliegt. Er könnte auch zeigen, welche Hirngebiete nicht gut mit anderen Bereichen kommunizieren. Insbesondere sind bestimmte Hirnwellenmuster (=Frequenzbänder θ,α,β,γ) mit bestimmten neuropsychologischen Funktionen und Zuständen verbunden.
Beispiel Akrophobie - Höhenangst
Jemand, der unter Höhenangst leidet, könnte bei direkter oder imaginierter Konfrontation mit dem phobischen Reiz ein hohes Maß an High-Beta Wellen aufweisen. Wenn er die Augen schließt und dabei den angstauslösenden Reiz imaginiert, ist die Aktivität der Alpha-Wellen sehr gering, ein Hinweis, dass der Patient nicht in der Lage ist zu entspannen. Dies zeigt sich auch bei Messung der elektrodermalen Aktivität.
Phase 1: Entspannungsphase
Ziel des Neurofeedbacktrainings in der Entspannungsphase ist die Intensität der Alpha-Aktivität zu erhöhen, während die der High-Beta-Aktivität reduziert werden soll . Dafür wird ein zwei Kanal Training durchgeführt. Gelingt dies dem Patienten erhält er ein positives Feedback. Die Hirnwellenaktivität wird auf diese Weise mit Hilfe des Neurofeedbacktrainings von einem fehlregulierten Muster in ein gesünderes Muster überführt. Gleichzeitig wird der Hautleitwert gemessen und Entspannungsübungen durchgeführt.
Phase 2: Konfrontationsphase
Wenn sich die Entspannungsfähigkeit verbessert, beginnt die Exposition mit dem phobischen Reizen (z.B. Fahrt in einem Glasaufzug). Der Patient versucht, die zuvor erzielten Entspannungseffekte zu erreichen. In dieser Konfrontationsphase wird auch eine virtuelle Realitätsbrille eingesetzt und die angstauslösende Situation simuliert. Am Ende der zweiten Phase wird sich der Patient zusammen mit dem Therapeuten in eine reale Umgebung begeben, um die gelernten Entspannungstechniken anzuwenden.
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